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Costa Rica - Das Land

Hauptstadt

San José

Einwohnerzahl

5.219.500

Gesamtfläche

51.179km²

Währung

Colones

politisches System

demokratische Präsidentenrepublik

Amtssprache

Spanisch

Armutsrate

Prozent Extreme Armut
0
Prozent Generelle Armut
0
Quelle:
https://databankfiles.worldbank.org/public/ddpext_download/poverty/33EF03BB-9722-4AE2-ABC7-AA2972D68AFE/Global_POVEQ_CRI.pdf

Die Geschichte Costa Ricas

5000
vor Chr.
bereits indigene Völker in Costa Rica
1502
nach Chr.
Entdeckung durch Christopher Kolumbus nahe Limón
  • Namensgebung: "Costa Rica" bzw. "Reiche Küste"
  • erster Kolonialisierungsversuch
  • Scheitert, von den Indigenen zurückgetrieben
1561
nach Chr.
Kolonalisierung durch Juan de Covallón
1821
nach Chr.
völlige Unabhängigkeit
  • bis 1823 Teil des Kaiserreichs Mexiko
  • bis 1838 Mittglied der Zentralen Konförderation Guatemalas
1838
nach Chr.
tatsächliche Unabhängigkeit
1889
nach Chr.
Ersten freien Wahlen
  • später trotzdem teilweise diktatorische Präsidenten
1949
nach Chr.
Bürgerkrieg
  • etwa 2.000 Toten
  • Aufstands wegen einer umstrittenen Wahl
  • Gründung der zweiten Republik mit neuer Verfassung und José Figueres als gewünschten Präsidenten
1983
nach Chr.
Neutrales Costa Rica

Pura Vida Mentalität

“Pura Vida”, das Lebensmottos der Ticas. “Pura Vida” bedeutet übersetzt “Reines Leben” und trifft auf so alles in Costa Rica zu und prägt die costarikanische Kultur. Unabhängig davon, ob man nach dem eigenen Wohlbefinden, jemanden grüßt oder irgendetwas beschreibt, mit einem “Pura Vida” gibt man meistens die richtge Antwort. 
Es ist die Erinnerung das Leben zu genießen. Ticos sind entspannt und haben es selbst in der Arbeit nicht eilig. Wir hier ein Gebäude bauen möchte, brauch Geduld. Wir beobachtetenn häufiger eine eher uneffiziente Arbeitsweise, die viele Prozesse verlängert. Aber in Costa Rica wird nicht gestresst, es ist alles “Pura Vida”.

Rassismus in Costa Rica

UN-Studie

Eine im Juni 2022 veröffentliche UN-Studie zeigte eine Steigerung von 71% an Hassrede und Diskrimierung in Costa Rica. Die Auswertung mithilfe von K.I. deckte über 937.000 solcher Konversationen auf öffentlichen Facebook- und Twitterseiten/profilen auf.

Hetze und Diskriminierung nach Thema

Facebook und Twitter 2021-2022

No Data Found

1. Politik und Wahlen: ca. 350.000 Kommentare/Konversationen
Es wurden insgesamt 350,000 Konversationen mit Hetze und Diskriminierung gegen Wahlkandidat*innen, Parteien (zusammen 79%) und Einzelpersonen (21%) aufgrund ihrer Ideologie oder politischen Position erfasst. Besonders der öffentliche Diskurs in den Medien in Form von Debatten und Veröffentlichungen im Internet dienten als Auslöser solcher Hassreden. In 29% aller politischen Konversationen wurden negative Äußerungen gegenüber den Nachrichtensendern gefunden: Vorwürfe seien vor allem fehlende Transparenz und fehlende Neutralität.

2. Sexuelle Orientierung:  Fast 143.000 Kommentare/Konversationen
In der gleichen Studie wurde eine Normalisierung verbaler Attacken aufgrund der sexuellen Orientierung festgestellt, besonders verbreitet in Bezug auf Beziehungen zwischen Männern (89%). Gründe für diese teils aggressiven Äußerungen waren die verschiedenen politischen Agendas, die derartige Probleme über andere priorisieren. Verschiedene Nutzer verteidigten die Zielsetzung der Parteien vehement.

3. Geschlecht: Über 125.000 Kommentare/Konversationen
Verzeichnet wurde ein deutlicher Anstieg an Hasskommentaren gegen das Gender von Personen, befeuert durch die Wahlen vor allem zwischen Februar und Mai 2022. Auch die mediale Berichterstattung des Gerichtsprozesses zwischen Jonny Depp und Amber Heard fachte die Diskussionen weiter an. Beobachtet wurden Aggressionen vor allem gegen Unterstützer*innen von Frauenrechten und Gleichheit sowie gegen Feminist*innen, aber auch gegen Verfechter*innen von Menschenrechten.

4. Xenophobia/Fremdenhass: Über 112.00 Kommentare/Konversationen
In Costa Rica leiden überwiegend Menschen nicaraguanischer Abstammung unter Fremdenhass. Ihnen wird vorgeworfen, die Gesundheitseinrichtungen zu belasten und soziale Hilfsleistungen auszunutzen. Zudem hält sich die Behauptung, dass mit dem Anstieg von Migrant*innen auch die Kriminalität steige. Besonders indirekte Bezeichungen wie  ‘cuento chino’ (umgspr. sp. für Lüge) werden abwertend für Angehörige einer ethnischen Gruppe benutzt.

5. Generationenkonflikt: ca. 92.000 Einträge
Vor allem bei den Themen Menschenrechte und sozioökonomische Umwelt zeigt sich der Generationenkonflikt: Während sich vor allem junge Menschen viel mit Menschnrechten auseinandersetzen, steht für Ältere der wirtschaftliche Aufschwung im Vordergrund. Sie bezichtigen jüngere Generationen, Privilegien zu fordern, die sie selbst nicht hatten, während umgekehrt viel junge Menschen älteren Generationen vorwerfen, die Hauptverantwortlichen für aktuelle Probleme und Herausforderungen zu sein. Stigmatisierende Wörter wie ‘Boomer’ und ‘die Alten’ begleiten solche Äußerungen.

6. Religion: ca. 53.000 Einträge
Viele Nachrichten stellen eine Verbindung zwischen Religion und Politik her, jedoch besteht die grundsätzliche Idee und die allgemeine Überzeugung, dass Politik und Religion getrennt voneinander zu betrachten sind und sich nicht vermischen sollten. In diesem Zusammenhang fällt vermehrt der Ausdruck ‘pandereta’, ein Slangwort für eine sehr religiöse Person, oft in Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen, Abartigkeiten u.ä.. Auch das Aberkennen von Religiösität und Glaube liest sich in Aussagen wie ‘Wenn du an Gott glaubst, kannst du nicht so denken/handeln’.

7. Rassismus: ca. 34,000 Einträge
In diesen Fällen wurden vor allem Influencer, die für Menschenrechte eintreten, mit Aussagen wie  ‘mitterweile sei ja alles rassistisch’ attackiert. Besonders viele solcher Kommentare treten unmittelbar nach Medienberichten über Menschen afrrikanischer Abstammung auf. Dabei ist trotz Ausdrücken wie “Working as a black” generell ein negativer Trend gegenüber afrikanischstämmigen Menschen zu erkennen; Kriminalität wird hauptsächlich mit der Region Limón und Menschen afrikanischer Abstammung in Verbindung gebracht.

8. Menschen mit Handicap: Ca. 26,000 Kommentare/Konversationen
In den gefundenen Konversationen wurden Begriffe, die eine derartige Einschränkung beschreiben, abwertend gegenüber Anderen verwendet. Auch bei eigenen Fehlern bezeichneten sich die Personen als behindert und verwendeten häufiger Begriffe wie ‘retarded’ oder `bipolar’.

Weiterer Rassismus

  1. Nicaraguaner*innen: Sehr viele Tic@s haben ein schlechtes Bild von den Nicaraguaner*innen. Sie kommen oft als Gastarbeiter auf Plantagen um dort bei der Ernte zu helfen, während sie meist in verkommenen Unterkünften untgebracht sind. Sie sehen sehr gefährlich aus und würden einen liebend gerne ausrauben. So die allgemeine Meinung. Leider konnten wir keine Statistik finden die gegen oder für diese Aussagen spricht. Jedoch zeigen Vergleichsstudien der Kriminalität in beiden Ländern ähnliche Werte. Raubüberfälle und co. passieren jedoch überall auf der Welt und werden keineswegs nur von Nicaraguaner*innen verübt. Meistens sind die ärmsten Menschen doch die großzügisten.

     

  2. LGTBQ+: Während der Parade in San José im “PrideMonth” wurde einem erstmals bewusst, wie groß die LGTBQ+ Community in Costa Rica tatsächlich ist. In den Städten herrscht ein liberales Umfeld, auf dem Land teilweise eher konservativ durch den starken Glauben. Besonders Manuel Antonio und die dortige Umgebung ist ein sehr offenes Umfeld.

  3. Amerikaner/Gringos: Wer durch Costa Rica reist und helle Haut und blondes Haar hat, wird nicht nur “Macho” (Blonde*r) genannt, sondern auch gleich als Amerikaner abgestempelt und meistens auch sofort auf Englisch angesprochen. Für die meisten Ticos kommt jeder Ausländer mit solch einem Erscheinungsbild aus Amerika. Der Begiff “Gringo” bezeichent umgangssprachlich eigentlich nur Personen aus den USA, wird aber heutzutage auch allgemein für alle Ausländer benutzt, was die eigentliche Mentalität verdeutlicht.

Umweltbewusstsein

Costa Rica genießt den Ruf,  einer der umweltbewusstesten Länder der Welt zu sein. Dieser Ruf ist vor allem durch die vielen Nationalparks und Naturschutzgebiete entstanden und hat auch seine Berechtigung. Mit seinen 28 Nationalparks die ca. 28% der Gesamtfläche einnehmen, schützt Costa Rica nicht nur große Teile seiner Flora, sondern bietet auch einer Vielzahl an verschiedenen Tierarten ein geschütztes Zuhause.  Tortugero ist eine der wichtigsten, geschützten Schildkrötenbrutstätten der Welt, während Corcovado 2,5% der weltweiten Biodiversität und 50% der Tierarten Costa Ricas beherbergt. 

Trotz dieser Leistungen im Naturschutz ist die Realität eine andere. Alles wird in Plastik verpackt und aufbewahrt.  ZipLock-Beutel werden benutzt und anschließend weggeschmießen. Die Abwasserrohre von Spülen und Waschbecken verlaufen zwei Meter über oder unter der Erde, bevor sie sich öffnen und das gesamte Abwasser auf das nächstgelegene Stückchen Erde gießen. 

Der Einsatz von Pestiziden ist weit verbreitet und kann auch beim Kaffeeanbau nicht unterlassen werden, solange nicht ganze Regionen mitziehen. Baut ein Farmer organischen Kaffee an, zerstören von den umliegenden Feldern vertriebene Tierplagen die Ernte und gefährden die Existenz des Farmers.

Costa Rica leistet elementare Arbeit um die Heimat von Tieren und Pflanzen zu schützen und muss nun weitere Fortschritte machen. Wir alle haben die Verpflichtung die Umwelt zu schützten, unabhängig vom Land oder der Staatsangehörigkeit. 

Karnivor, vegetarisch, Vegan

Wer Fleisch isst, braucht sich in Costa Rica keine Sorgen machen. Hier beinhaltet fast jedes Hauptgericht Fleisch oder Fisch und das beliebte Geburtstagsessen “Arroz con Pollo” ist genau das, was der Name bereits angibt: Reis mit Hünchen.
 

Aber auch für Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, gibt es eine Auswahl. Das typische Mittagessen “Casado” wird in fast allen Sodas auch vegetarisch angeboten und besteht aus Reis, Bohnen, Salat, und ggf. Kochbananen und/oder Ei. Reis und Bohnen werden fast immer seperat zu Fleisch zubereiten, sodass zumindest ein Notfallplan besteht.
An touristischen Orten gibt es meistens viele internationale Restaurants die komplett vegetarische und vegane Gerichte anbieten, von Burgern und Pizzen über Sushi und vielem mehr. Vereinzelt gibt es auch rein vegetarische oder vegane (z.B. Huacamole in San José) Restaurants.

 

Trinkwasser

Costa Rica ist tatsächliche das einzige zentralamerikanische Land mit trinkbarem Wasser aus der Leitung. Durch die unterschiedlichen Ökosysteme und Bakterien kann es trotzdem zu kleineren Magenproblemen kommen, die jedoch innerhalb der nächsten Tage wieder vergehen sollten. Diese “Reisekrankheit” ist auch aus anderen Ländern bekannt.
Da aber selbst die Einheimischen an der Karibikküste das Wasser aus der Leitung eher nicht trinken, empfehlen wir vor allem dort Wasser zu kaufen, Viele Unterkünfte stellen kostenlos Wasserkanister zur Verfügung oder besitzten bereits einen eingebauten Wasserfilter.

Whatsapp

Nichts geht ohne Whatsapp. Von Zahnarztterminen über Essensbestellungen bis hin zu Tourservierungen läuft jegliche Kommunikation primär über Whatsapp. Email als formelle Variante wird kaum genutzt, vielleicht mal für eine Arztrechnung.

Sprachnachrichten

Egal ob während dem Fahren, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in der Arbeit, Tic@s machen lieber Sprachnachrichten als zu schreiben. Auch wenn sie nur “Danke” oder “Hallo!” sagen möchten und die Sprachnachricht nur eine Sekunde geht.

Sinpe

“SINPE” (Sistema Nacional de Pagos Electrónicos) ist das “PayPal” von Costa Rica. Die App kann nur mit einem costarikanischen Bankkonto verknüpft werden und funktioniert über eine achtstellige Handynummer. Wo man mit “SINPE” bezahlen kann? – Überall! Sei es im Supermarkt, auf dem Markt, Touren oder gar den Stromanbieter. Alles kann mit dem Guthaben, dass auf die App geladen werden muss, gezahlt werden.

Toiletten

Da die Abwasserrohre in Costa Rica nicht allzu dick sind und schnell verstopfen, ist das herunterspühlen von Toilettenpapier fast immer untersagt. Alternativ stehen dafür Mülleimer daneben mit Mülltüten, die bestenfalls täglich gewechselt werden. 
In manchen Regionen wird das Abwasser auch ohne weitere Verarbeitung in die Erde abgegeben.

Papierwände

Wer einmal bei einer costarikanischen Familie zu Gast ist, der wird sich fühlen, als würden alle Gespräche direkt neben Ihm/*Ihr stattfinden, auch wenn man sich gerade in einem anderen Raum aufhält. Die Wände sind oft sehr dünn und nur Außen- und Trägerwände bestehen aus Beton oder Stein. Auch die Türen sind oft relativ schalldurchlässig.

NAse Putzen

In Costa Rica wird es als unhöflich empfunden, sich die Nase in der Öffentlichkeit  zu schnäuzen. Stattdessen geht man dafür ins Bad.

Adressen

“Costa Rica, Cartago Provinz, Landkreis Turrialba, Distrikt Turrialba, Siedlung XY, Haus E5, schwarzes Tor, grünes Dach.” – So lautete meine Adresse in Costa Rica für ein Jahr, nur eben au Spanisch.
Während es in Städten die uns bekannten Adressen gibt, werden vor allem auf Dörfern solche Beschreibungen benutzt, mit denen Postboten dann aber auch tatsächlich das richtige Haus finden. Problematisch wird es vor allem, wenn einmal der Zaun neu gestrichen und das Dach renoviert wird.

Lotto

Überall in Costa Rica bieten einem Straßenverkäufer Lottolose an, die einen Gewinn von mehreren Millionen versprechen.  Mit der Hoffnung auf diesen Jackpot und oft auch auf ein besseres Leben, kaufen die Ticos höufig Lose. Wer einmal in Costa Rica war, dem werden mehr als nur ein paar dieser Verkäufer über den Weg laufen.

Facebook

Facebook ist neben “Instagram” das soziale Netzwerk in Costa Rica. Neben dem Scrollen, posten Tic@s hier auch oft Updates aus ihrem Leben und teilen Nachrichten. Statt “Ebay” wird eher “Facebook-Marketplace” genuntzt.

Körperliche Einschränkungen

Costa Rica ist überraschend barrierfrei, so gibt es zum Beispiel in San José viele Rampen oder ähnliches und auch vor Supermärkten finden sich solche oder reservierte Parkplätze. Manche Gehsteige sind auch für blinde Personen mit einem texturierten Mittelstreifen gekennzeichnet. Allgemein ist das Land natürlich nicht völlig barrierefrei, scheint aber manch anderen Ländern ein Stück vorraus zu sein.

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