Tortugero

4.4/5

Costa Ricas eigener kleiner Amazonas liegt an der Karibik und kann erst gar nicht mit dem Auto erreicht werden. Wer sich auf den Weg zu dem Schildkröten- und Vogelparadies macht, muss entweder Boot fahren oder via Flugzeug anreisen und betritt so eine der regenreichsten Regionen Costa Ricas mit einem jährlichen Niederschlag von 6.000mm pro Quadratmeter. In Tortugero selber gibt es keine Autos.

Auf einer Fläche von 363km² tummeln sich in einem verschlungenen Netz aus Wasserkanälen und Regenwald 57 Amphibien-,  111 Reptilien-, 60 Säugetier- und über 300 Vogelarten. Vom Boot aus sieht der ein oder andere vielleicht die Schwanzflosse einer uralten Fischart auftauchen oder erkennt die scharfen Augen eines Kaimans zwischen den Wasserpflanzen.

Der 52km² große,  geschützte Maritimbereich Tortugeros gehört zu den wichtigsten Brutstättenn für  Schildkröten in der westlichen Hemisphäre. Grüne Meeresschildkröten (helonia mydas mydas), Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) und Echte Karettschildkröten (Eretmochelys imbricata) kommen jährlich zu tausenden zwischen Juli und Oktober zum Eierlegen an den Strand Tortugeros.

Gründung

1970

Gesamtfläche

50.284 ha maritim
26.653ha Land

Art

Strand und Tropenwald

Preis

5$ Kind
15$ Erwachsener

Öffnungszeiten

täglich
6:00 -12:00
13:00 – 16:00

Touren

Die typische Tour in Tortugero umfasst eine Bootstour am morgen (05:30 Uhr) und einen Spaziergang durch den Tropenwald am Mittag (ca. 11:00).
Während der Zeit auf dem Wasser sieht man viele verschiedene Vogelarten aus nächster Nähe, Leguane, Kaimane, Fische, Brüll- und Weißkopfkapuzineräffchen und mit Glück sogar ein Krokodil. Schlangen sieht man kaum. Meistens bewegt man sich in kleinen Booten mit einem Elektromotor und Paddeln, es gibt jedoch auch Kayaks und reine Ruderboote. Ein Unternehmen, das wir auf dem Wasser beobachtet haben, benutzt einen schweren Dieselmotor, der die Tiere stört und das Wasser aufmischt.

Der Tropenwald beherbergt vor allem Affen, Faultiere, Thermiten und “Blue-Jean-Frogs”. Auch die Kratzspuren eines Jaguars, der seine Klauen geschärft hat, kann man im Nationalpark entdecken. Der Spaziergang führt auch ein kleines Stück am Strand entlang, wo man zu gegebener Zeit Schildkröteneierschalen und -spuren und die Tiere selbst finden kann.

Wir empfehlene auf jeden Fall die Bootstour und je nach Saison die Schildkrötentour. Der Spaziergang durch den Nationalpark ist eine nette Ergänzung, aber nicht zwingend nötig und wer Tortugero besucht, sollte eine Regenjacke mitbringen, da es immer mal wieder kurz regnet, beinahe, als würde der Regen einen ärgern wollen.

Auf der Spur des Jaguars

Die anmutigen Raubkatzen haben sich in Costa Rica in den verschiedenen Nationalparks verteilt und werden vor allem in Corcovado und Tortugero häufig gesichtet, in den meisten Fällen aber nur durch Ranger und Parkkameras.
Jaguare lieben Schildkröten! Vor allem in Tortugero können freiwillige Helfer mit Glück einen Jaguar beobachten, der sich gerade eine Schildkröte schnappt. Außerhalb der Saison streifen die Raubkatzen nachts auch durch das Dorf Tortugero und schnappen sich Haustiere, die nicht in Sicherheit gebracht wurden. Oft sammeln sich Locals nachts auf Dächer an der Stelle, wo der Jaguar wahrscheinlich das Dorf betreten wird. Jedoch sind diese Treffen dem Tourismus vorenthalten, um die schüchternen Jaguare zu schützen.

Empfohlene Kleidung und co.

  • Turnschuhe
  • ggf. FlipFlops (Kayaktour)
  • Regenjacke
  • Kopfbedeckung
  • Mückenspray
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille

Verpflegung

Tortugero verfügt über wenige Supermärkte und Pulperías, die das Grundsortiment führen. Wer jedoch etwas Spezielles sucht, kann sich hier schwerer tun.

Restaurants

  • Mi Niño
    typisches costarikanisches Essen
    besser als “Mi Niño 2”
    $$

  • Budda Café
    auch vegetarische und vegane Gerichte
    hier bezahlt man die Terrasse zum Wasser hin
    kleine Portionen
    $$

  • Tutti’s Pizzeria Y Restaurante
    verhältnismäßig gute Pizza mit dünnen Rand und Auswahl artenasaler Biere
    $$

Öffentliche Anbindung

Flugzeug

Die schnellste, aber auch umweltbelastendste Reisemethode ist der Inlandsflug zum Flughafen in Tortugero. Von San José ist man mit der kleinen Maschine bereits in 40min vor Ort und wird dann auch gleich mit einem Shuttle ins Hotel gebracht.
Wir verstehen den unglaublichen Ausblick aus dem Flugzeug, bitten unsere Reisenden jedoch an die Umwelt zu denken und eine andere Reisemethode zu erwägen. Das Flugzeug verbraucht nicht nur eine unglaubliche Menge an Treibstoff, sondern stört mit seinem Motorengeräusch auch die Ruhe der Tiere

Fähre

Es gibt zwei Fährenhafen für eine Überfahrt nach Tortugero. Da die Fahrt von Moín aus unregelmäßig ist (meistens fährt eine private Fähre um 10:00) und bei einer Fahrtzeit 3-5h 35-45$ kostet, raten wir eher zu den regelmäßigen Fähren von La Pavona aus, die auch wir genommen haben. Die Route von Moín kann aufgrund von schwerem Treibholz auch gesperrt sein.

Von La Pavona aus fahren zwischen 5:00 und 15:00 regelmäßig Fähren privater Anbieter. Tickets sollte man vor allem in der Hauptsaison vorbestellen, in der Nebensaison kann man sie entspannt vor Ort kaufen. Die Fahrtzeit von La Pavona dauert ca. 1h, bei niedrigem Wasserpegel in der Trockenzeit mit bis zu 2h auch mal deutlich länger. Die Fahrt kostet pro Person ca. 3,50$. Am Fähranleger gibt es einen bewachten, teils schattigen Parkplatz und ein Restaurants mit überdachtem Wartebereich.
Die Fähren sind kleine motorisierte, überdachte Boot mit einer Kapazität von ca. 15-25 Personen. Schwimmwesten werden gestellt, und müssen offiziell auch getragen werden. Viele Chauffeure nehmen diese Vorschrift aber nicht sehr ernst und werden erst hektisch, wenn sich Polizei nähert.

Auto

Wer mit dem Auto anreisen möchte, kann nur einen Teil im eigenen Fahrzeug bestreiten. In Tortugero selber gibt es keine Autos und sie sind auch nicht nötig.
Mit dem Auto erreicht man bequem die Fährenanleger in Moín und La Pavona. In La Pavona gibt es einen großen bewachten Parkplatz, der teilweise auch beschattet ist. Ab dort geht es dann nur im Boot weiter.

Bus

Grupo Caribeños

Für die Fähren ab La  Pavona fährt man mit dem Bus von San José nach Cariari, wo man den nächsten Bus nach La Pavona nimmt. Im Normalfall wird für den Bus nach La Pavona auch direkt das Geld für die Fähre mitbezahlt; man muss sich also nicht wundern, warum dieser Bus so teuer ist!

Ab San José

Ab San José (directo)

Mo –  So

06:30
09:00 
13:00
15:00
16:30
18:00
19:00

Ab Cariari (directo)

Mo – Sa

05:30 
06:30
07:30 
09:30 
12:00
15:30
18:00

Sonntag

06:00 
07:30
09:30 
12:00
15:30
18:00

Preis: 2.240c oder 4$

Dauer: 3h

Ab Cariari

Ab Cariari

06:00
09:00
11:30
15:00

Ab La Pavona

07:30
10:30
13:00
16:30

Preis: 1.300 oder 2,50$

Dauer: 1,5h

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